Auf Nachfrage einer Bauherrin habe ich heute einige Fakten über das Thema Smart Home zusammengetragen.
Was ist eigentlich ein Smart Home?
"In einem Smart Home kommunizieren völlig unterschiedliche, vernetzte Geräte untereinander mit dem Ziel Lebensqualität, Sicherheit und Komfort zu steigern. Lampen oder Thermostate reagieren dabei z. B. auf die Messwerte von Sensoren wie Bewegungsmeldern, Unterhaltungselektronik wird sprachsteuerbar und die Heizung passt sich selbstständig den Außentemperaturen an."
Welche Vorteile und Nachteile bietet das Smart Home?
"Die moderne Heimtechnik soll den Alltag von Verbraucherinnen und Verbrauchern komfortabler und sicherer machen, etwa durch intelligente Sicherheitssysteme wie Licht- und Rollladensteuerungen, Bewegungsmelder und Tür- oder Fenstersensoren. Die vernetzte Technik kann aber auch dabei helfen, Energie einzusparen – beispielsweise dann, wenn die Heizung intelligent und individuell reguliert werden kann und Hausgeräte gesteuert und besonders effizient betrieben werden können."
"Neben den beschriebenen Vorteilen haben die modernen, vernetzten Systeme auch Nachteile – so kann das Smart Home beispielsweise ein Risiko für die Privatsphäre sein. Datenautonomie und Datenschutz stehen in einem Spannungsfeld mit Funktionalitäten und Komfort. Wenn Lichttechnik, Heizungsanlage und Waschmaschine mit dem Internet vernetzt sind, können private Geräte-, Verbrauchs- oder Nutzungsdaten unter Umständen gehackt oder ausgespäht werden und in falsche Hände geraten."
Kann ich ein Smart Home System ausprobieren?
"Wer ein umfangreiches Smart Home aufbauen möchte, muss einige Hundert Euro investieren - eine Menge Geld. Und gerade als Einsteiger weiß man häufig nicht, welche Produkte man tatsächlich benötigt und welche Kombinationen in der Praxis Sinn machen.
Der erste Tipp ist daher: Suchen Sie sich einen Hersteller beziehungsweise System aus, das entweder selbst viele Produkte im Sortiment hat oder viele andere Hersteller und Standards unterstützt. (...)
Tipp 2: Fangen Sie mit ganz wenigen Produkten an. Testen Sie vorerst beispielsweise mit einer Funktsteckdose, einem Fenster/Türsensor und eventuell einem Heizkörperthermostat, ob Ihnen das System und die Bedienung zusagen - und falls nicht, verkaufen Sie die Geräte einfach wieder und testen das nächste System.
Vorsicht: Einige Anbieter setzen auf Abo-Modelle, bei denen Sie die Produkte nicht kaufen, sondern mieten. Das mag auf den ersten Blick zwar verlockend klingen, da auf diese Weise keine einmalige hohe Investition nötig ist, auf Dauer zahlen Sie bei Abo-Modellen aber meist drauf. "
Ein Fragebogen zur Ermittlung der sinnvollen Funktionen aus Nutzersicht:
Intelligente Steuerung von Heizung, Alarmanlage, Sonnenschutz...
was gibt es außerdem?
Eine Übersicht unterschiedlichster Zusatz- Funktionen eines Smart Home Systems:
Am 23.10.2019 erschien ein Beitrag im Spiegel über die NFC- Mirkrochips, welche unter der Haut implaniert z.B. als keycard benutzt werden können, um Zutritt zu Räumen zu erlangen:
Und was meinen Sie dazu?
Ich habe Leser befragt, wie sie zum Thema Smart Home stehen. Lesen Sie hier die eingetroffenen Meinungen:
No.1.
Würdest du dich zu den Befürwortern oder Gegnern des Smart Home zählen?
Ich zähle mich ganz klar zu den Smart Home Befürwortern. Nach meiner Überzeugung, steigert ein Smart Home den Wohnkomfort deutlich und ist auch für Vermieter künftig sehr interessant. Es ist bereits mit relativ preisgünstigen Lösungen möglich, verschiedene Elemente der Haustechnik und sogar einzelne Elektrogeräte zu integrieren. Das bietet für mich, neben den klassischen Argumenten wie zum Beispiel Energie- oder Heizkosten einsparen, auch ganz alltägliche Vorteile. So kann ich zum Beispiel dem Paketboten aus der Ferne schnell per Videobotschaft mitteilen, wo er das Paket abstellen soll, wenn mal niemand zuhause ist.
Nutzt du bereits Smart Home Komponenten in deinem Zuhause?
Ja, ich verwende ein zentrales Bedienfeld ein sogenanntes Touch Panel für die Gebäudesteuerung. Das kann man sich vorstellen wie einen PC, der in Wand hängt und als Steuerzentrale dient. Hier befindet sich sozusagen das Herzstück meines Smart Home also die Software und die Visualisierung über die alle Elemente bedient, und ähnlich wie in einem Orchester aufeinander abgestimmt werden. Darüber hinaus verwende ich eine iOS App, um die alltäglichen Dinge wie Licht, Rollläden und Heizung auch mit dem Handy und dem Tablet zu bedienen. Ich habe mich bewusst gegen eine reine Tabletlösung entschieden, da diese Geräte hinsichtlich der Rechenleistung schnell an Ihre Grenzen kommen und mir dies nicht zukunftssicher genug ist. Ein weiterer Nachteil war für mich, dass man die Geräte schnell mal verlegt und dann im Haus herum sucht, bevor man den Rollladen aufbekommt.
Möchtest du die Nutzung von Smart Home zukünftig ausweiten?
Auf jeden Fall. Ich plane momentan im kommenden Frühling einen Schwimmteich in meinem Garten anzulegen. Hier möchte natürlich auch sehr gern die dafür nötige Technik ebenfalls in mein Smart Home integrieren.
No.2.
Würdest du dich zu den Befürwortern oder Gegnern des Smart Home zählen?
Ich zähle ich mich weder zu den Befürwortern noch zu den Gegnern. Die Möglichkeiten Licht zu steuern, Musik abzuspielen oder auch die Heizung zu steuern ohne von dem ach so bequemen Bett aufzustehen, scheinen auf den ersten Blick eine gute und einfache Idee zu sein. Was mich bei Smart Home Komponenten stört, ist die Ungewissheit über die Verwendung meiner Daten. Werden die gespeichert? Wie werden die verwendet? Außerdem befürchte ich, dass sich Dritte in das Smart Home hacken könnten.
Nutzt du bereits Smart Home Komponenten in deinem Zuhause?
Ich selbst nutze keine Smart Home Komponenten Zuhause. Gelegentlich habe ich bei Freunden die Möglichkeit diese zu benutzen.
Möchtest du die Nutzung von Smart Home zukünftig ausweiten?
Auch wenn einige Geräte echt nützlich sind, ist mir bei dem Gedanken der Überwachung durch ein Smart Home nicht ganz wohl. Ich könnte mir jedoch für die Zukunft vorstellen die Heizung per Smartphone zu steuern. Ich stelle mir das sehr angenhm vor, die Heizung schon auf dem Nachhauseweg von unterwegs zu steuern.
No.3.
Eine andere Leserin, beantwortete meine Frage über die Nutzung von Smart Homes mit einem simplen Bild. Und einem Hinweis auf einen Artikel im Zeit Magazin.
Ich danke Ihnen allen für Ihre Meinungen!
Schöne Grüße, Karolina Kulik, Architektin
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